Wie die Deut­sche Betei­li­gungs AG in einer Aus­wer­tung der deut­schen Manage­ment-Buy-outs (MBO) des Jah­res 2021 fest­stellt, haben Finanz­in­ves­to­ren in mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men 2021 so viel inves­tiert wie nie zuvor. Das gilt sowohl für die Zahl als auch das Volu­men der Trans­ak­tio­nen. So ist der Markt in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren um durch­schnitt­lich rund 13 Pro­zent jähr­lich gewach­sen und hat 2021 ein Gesamt­vo­lu­men von 6,6 Mrd. Euro erreicht.

Die Bran­chen­struk­tur der Mit­tel­stands-MBOs hat sich zudem noch wei­ter in Rich­tung der Sek­to­ren Health­ca­re und Soft­ware/IT-Ser­vices ver­scho­ben. Dage­gen spiel­ten Betei­li­gun­gen mit Indus­trie­be­zug 2021 eine eher gerin­ge Rol­le. Die Bran­chen IT-Ser­vices und Soft­ware pro­fi­tier­ten dabei vom Trend zur Auto­ma­ti­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung; sie gel­ten eben­so wie der Gesund­heits­sek­tor als weni­ger kon­junk­tur­an­fäl­lig. Außer­dem macht sie der eher klei­ne­re CO2-Foot­print der­zeit beson­ders attrak­tiv. Aller­dings dürf­te die­ser Fokus, der nicht der Struk­tur der Fami­li­en­un­ter­neh­men aus dem deut­schen Mit­tel­stand ent­spricht, nur von vor­über­ge­hen­der Dau­er sein, da die Geschäfts­mo­del­le mit Indus­trie­be­zug auf­grund der struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen in der Auto­mo­bil­in­dus­trie und der aktu­el­len Lie­fer­ket­ten­pro­ble­me gegen­wär­tig nur schwer ein­zu­schät­zen sind.

Weni­ge Secon­da­ry Buy-outs

In mehr als der Hälf­te der Trans­ak­tio­nen (33 von ins­ge­samt 62) haben Grün­der bzw. Fami­li­en­un­ter­neh­mer ihre Betei­li­gun­gen ver­äu­ßert. Häu­fig wird auch die Nach­fol­ge durch ein neu­es Manage­ment in der Füh­rung der Unter­neh­men gere­gelt. Dage­gen fie­len Trans­ak­tio­nen unter Finanz­in­ves­to­ren, sog. Secon­da­ry Buy-outs, auf ein Rekord­tief. Bei den rest­li­chen Buy-outs, haben Kon­zer­ne Rand­ak­ti­vi­tä­ten an Finanz­in­ves­to­ren ver­äu­ßert.

In die Aus­wer­tung, die die Deut­sche Betei­li­gungs AG gemein­sam mit dem Fach­ma­ga­zin FINANCE erstellt hat, wur­den aus­schließ­lich Trans­ak­tio­nen ein­be­zo­gen, bei denen Finanz­in­ves­to­ren Unter­neh­men in Deutsch­land mehr­heit­lich unter Betei­li­gung des Manage­ments erwor­ben haben und deren Trans­ak­ti­ons­wert für das schul­den­freie Unter­neh­men 50 – 250 Mio. Euro beträgt.