Wenn es um den Ein­stieg eines Finanz­in­ves­tors geht, sind vie­le Fami­li­en­un­ter­neh­mer immer noch skep­tisch. Gleich­zei­tig meh­ren sich Posi­tiv­bei­spie­le von erfolg­rei­chen Bezie­hun­gen. Eine neue Stu­die, die die Kanz­lei POELLATH gemein­sam mit der WHU Otto Beis­heim School of Manage­ment erstellt hat, beleuch­tet die Beweg­grün­de von Fami­li­en­un­ter­neh­men, einen Finanz­in­ves­tor ins Boot zu holen und zeigt Fak­to­ren gelun­ge­ner Geschäfts­be­zie­hun­gen auf.

Unter­sucht wur­den die Beweg­grün­de, die für bzw. gegen den (Teil-)Verkauf eines Fami­li­en­un­ter­neh­mens an einen Finanz­in­ves­tor spre­chen, sowie die Aus­wahl­kri­te­ri­en und Aus­wir­kun­gen auf das Unter­neh­men. Gelei­tet wur­de das Stu­di­en­team von Prof. Dr. Nadi­ne Kam­mer­lan­der, Lei­te­rin des Insti­tuts für Fami­li­en­un­ter­neh­men und Mit­tel­stand der WHU. Die Beson­der­heit der Stu­die liegt in der brei­ten quan­ti­ta­ti­ven Basis, da erst­mals in die­sem Umfang deut­sche Fami­li­en­un­ter­neh­mer befragt wur­den, und das zu einem Zeit­punkt, in dem vie­le Fami­li­en­un­ter­neh­men vor einer Über­ga­be an die nächs­te Gene­ra­ti­on ste­hen und gleich­zei­tig Her­aus­for­de­run­gen wie Digi­ta­li­sie­rung, Inter­na­tio­na­li­sie­rung oder auch ESG-Anfor­de­run­gen bewäl­ti­gen müs­sen. Die Stu­die zeigt ins­be­son­de­re, unter wel­chen Umstän­den eine Part­ner­schaft funk­tio­nie­ren kann, und wel­chen Bei­trag Finanz­in­ves­to­ren bei der Bewäl­ti­gung der genann­ten Her­aus­for­de­run­gen leis­ten kön­nen.

Ech­te Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ve

Als Ergeb­nis der Stu­die ist fest­zu­hal­ten, dass Inves­to­ren für Fami­li­en­un­ter­neh­men eine ech­te Finan­zie­rungs­al­ter­na­ti­ve sein kön­nen, die den unter­neh­me­ri­schen Hand­lungs­spiel­raum signi­fi­kant erwei­tern und bei­den Sei­ten einen deut­li­chen Mehr­wert bie­ten kön­nen. Ent­schei­dend ist, dass sich bei­de Sei­ten auf ihre indi­vi­du­el­len Stär­ken besin­nen und eine gemein­sa­me Basis für eine ver­trau­ens­vol­le Zusam­men­ar­beit schaf­fen. Wich­tig ist zudem, die Eck­pfei­ler der Part­ner­schaft ver­trag­lich zu regeln, um Kon­flik­te bereits im Vor­aus zu ver­mei­den. Auf die­ser Grund­la­ge kön­nen sich Fami­li­en­un­ter­neh­men und Finanz­in­ves­to­ren den Sta­tus „Freund­schaft statt Feind­schaft“ erar­bei­ten. Der Finanz­in­ves­tor muss zum Fami­li­en­un­ter­neh­men pas­sen, und die Rah­men­be­din­gun­gen des (Teil-)Verkaufs müs­sen trans­pa­rent gemacht wer­den. Durch Finanz­in­ves­to­ren kann das Fami­li­en­un­ter­neh­men wich­ti­ges Wis­sen auf­neh­men und damit sowohl schwie­ri­ge Zei­ten im Unter­neh­men durch­ste­hen als auch Wachs­tum finan­zie­ren und gege­be­nen­falls die (exter­ne) Nach­fol­ge regeln.


Die voll­stän­di­ge Stu­die kann hier her­un­ter­ge­la­den wer­den.